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Unwiederbringlich ging zwischen 1914 und 1918 die Welt des 19. Jahrhunderts unter. Auf den Schlachtfeldern Europas tobte der erste industrielle Krieg der Weltgeschichte. Millionen Tote, ein jahrelanges massenhaftes Morden: Schlagartig verwandelte diese Schockerfahrung alles, was davorlag, in eine ferne Vorvergangenheit.

 

Heute scheint der Erste Weltkrieg selbst, zumindest aus der deutschen Perspektive, wie in ein dunkles Vorgestern entrückt. Als sei er nur das Vorspiel zum Weltenbrand der Jahre 1933 bis 1945 gewesen. Doch hundert Jahre nach seinem Beginn, 75 Jahre nach 1939 und ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Ost-West-Konflikts ist auch hierzulande ein neues Interesse an jenem beinah vergessenen Krieg erwacht.

 

War die Welt nicht schon damals eine »globalisierte«? Und wähnte man sich 1914 nicht ebenfalls in einer Friedensepoche, die bereits mehr als 40 Jahre anhielt?

 

Die Autoren dieses Heftes analysieren das Geschehen unter den Bedingungen von damals. Sie zeigen, dass der Kriegsbeginn im August 1914 nicht nur Jubel, sondern auch Protest hervorrief. Sie zeigen, dass bereits der Erste Weltkrieg ein »totaler Krieg« war, der die Grenze zwischen Front und Heimat einriss, und dass er nicht allein in Westeuropa ausgetragen wurde, wie das verbreitete Erinnerungsbild es will, sondern auf fast allen Kontinenten.

 

Nicht zuletzt kommen in diesem Heft die Zeitgenossen zu Wort. Ihre Erzählungen, Briefe und Tagebücher sind bewegende Dokumente. Sie zeugen vom Irrweg des Nationalismus und von der gefährlichen Zivilisationsmüdigkeit jener Jahre. Und auf erschütternde Weise vergegenwärtigen sie noch einmal den fernen Alltag jener für das 20. Jahrhundert so katastrophalen vier Jahre. [Text: Amazon.de]